Regalprüfung: So schützen und sichern Sie Ihre Regalsysteme

Regalprüfung: So schützen und sichern Sie Ihre Regalsysteme

Die Gewährleistung der Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen ist von entscheidender Bedeutung für den Schutz Ihrer Mitarbeiter:innen und die reibungslose Arbeitsabwicklung. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Sicherheitsmaßnahmen ist die regelmäßige Prüfung und Inspektion Ihrer Regale gemäß den Vorschriften der DIN EN 15635 und der DGUV Regel 108-007. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit diesem Thema befassen, beginnend mit einem Überblick über die rechtlichen Anforderungen bis hin zu praktischen Tipps zur Umsetzung in Ihrem Betrieb.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Regalprüfungen nach DIN EN 15635 sind unerlässlich für die Arbeitssicherheit.
  • Die Kosten für eine Prüfung betragen regelmäßig zwischen 2,50 und 7,00 € pro Regaleinheit.
  • Faktoren, die Einfluss auf die Berechnung der Kosten haben können, sind die Regalhöhe, das -alter und die Qualifikation der Inspekteur:innen.
  • Die Regalprüfung kann im laufenden Betrieb stattfinden und dauert regelmäßig nur wenige Minuten je Regalfeld.

Ablauf Schritt-für-Schritt

Eine Regalprüfung ist ein strukturierter Prozess, der eine gründliche Überprüfung der Regalsysteme beinhaltet. Es beginnt mit einer Analyse und Sichtprüfung vor Ort, gefolgt von einer ausführlichen Dokumentation und endet mit den notwendigen Maßnahmen nach der Inspektion.

Tauchen wir nun tiefer in diese einzelnen Schritte ein.

Was wird überprüft?

Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) verlangt systematische und regelmäßige Prüfungen aller Lagereinrichtungen, einschließlich der Regalsysteme. Die DIN EN 15635 enthält spezifische Normen, die Prüfungsvorgaben bestimmen.

Alle genutzten Regale müssen nach den einschlägigen Normen getestet werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Palettenregale
  • Fachbodenregale
  • mehrstöckige Anlagen
  • Kragarmregale

Die Inspektionen sind nach der DIN EN 15635 mindestens alle 12 Monate durch eine fachkundige Person durchzuführen. Zusätzlich sind auch noch andere Inspektionen oder Sichtkontrollen in kürzeren Zeitabständen durchzuführen. Die Abstände für diese Prüfungen richten sich nach der Gefährdungsbeurteilung oder sind individuell von den Lagerverantwortlichen festzulegen.

Vor-Ort-Analyse und Sichtprüfung

Die Analyse und Sichtprüfung vor Ort sind entscheidend, um erkennbare Beschädigungen zu identifizieren. Während dieser Phase umfasst die Regalprüfung das Erkennen von

  • Konstruktionsbeschädigungen
  • Überlastungen
  • Stoßeinwirkungen
  • Materialschäden
  • Rissen in Schweißnähten

Beschädigte Bauteile sind zu kennzeichnen und zu beurteilen.

Es ist auch wichtig, dass die Regalsysteme auf die korrekte Montage gemäß der Montage- und Aufbauanleitung überprüft werden, wobei auch Zustand und Wirksamkeit aller Bauteile zu beurteilen sind.

Dokumentation

Während der Regalinspektion ist eine sorgfältige Dokumentation unerlässlich. Die Ergebnisse der Regalprüfung sollten in einem Prüfbericht dokumentiert werden, welcher Bestandteile wie Prüfung auf Schäden, senkrechten Stand der Anlage und korrekte Montage der Bauteile umfasst. Eine Fotodokumentation der überprüften Regalanlagen sollte Teil der Dokumentation sein, um die festgestellten Zustände visuell festzuhalten.

Nach der Regalprüfung müssen gemäß der Betriebssicherheitsverordnung und DIN EN 15635 Prüfplaketten an den Regalanlagen angebracht werden. Diese Plaketten dienen als Nachweis dafür, dass die Regalanlagen ordnungsgemäß geprüft und für ihren vorgesehenen Gebrauch sicher sind.

Maßnahmen nach der Inspektion

Nach der Inspektion ist ein schriftlicher Bericht zu erstellen. Darin werden die eingestuften Schäden nach der Dringlichkeit ihrer Behebung in Grün, Orange und Rot kategorisiert, um entsprechende Sicherheitsmaßnahmen vorzunehmen. Bei festgestellten sicherheitsrelevanten Mängeln sind sofortige Maßnahmen zur Schadensbehebung einzuleiten. Dazu gehören Reparaturen oder der Austausch von Bauteilen.

Ebenso ist eine Ursachenermittlung bei häufigem Schadensauftritt durchzuführen, begleitet von Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Schäden.

Qualifikation und Auswahl der Regalprüfer:innen

Die Auswahl eines kompetenten oder einer kompetenten Regalprüfer:in ist von größter Bedeutung. Die Qualifizierung zur befähigten Person und Regalinspekteur:in umfasst die Fähigkeit, Regalsysteme auf Beschädigungen, Deformationen und fehlende Teile zu prüfen sowie die Ergebnisse zu protokollieren.

Regalinspekteur:innen, die nach DIN EN 15635 zertifiziert sind, gewährleisten, dass Regalsysteme alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen, einschließlich der Sicherheit und Stabilität des Regals.

Unternehmen können ihre eigenen Mitarbeiter:innen als Regalinspekteur:innen ausbilden oder die Prüfung durch externe Dienstleister:innen mit speziell ausgebildeten Fachkräften durchführen lassen.

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Häufigkeit der Regalprüfungen

Gemäß DIN EN 15635 müssen Inspektionen durch eine qualifizierte Person mindestens einmal alle 12 Monate erfolgen. Zusätzlich dazu sind Sichtkontrollen nach der DGUV Regel 108-007 in kürzeren Abständen durchzuführen. Prüfungen vor Ablauf der 12 Monate bieten sich an, wenn sich im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung potenzielle Sicherheitsrisiken an Regalen oder Regalsystemen zeigen. Je nach Gefährdungspotenzial kann eine wöchentliche bis monatliche Prüfung angemessen sein.

Pflichten der Arbeitgeber:innen

Als Arbeitgeber:in haben Sie bestimmte Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit Regalprüfungen. Sie müssen Regalanlagen regelmäßig überprüfen, um ihre Pflichten gemäß Arbeitsschutzgesetz, Betriebssicherheitsverordnung und DGUV Regel 108-007 zu erfüllen. Die Durchführung regelmäßiger visueller Inspektionen und die Bestellung qualifizierter Personen zur Prüfung sind Teil Ihrer Verantwortlichkeiten. Damit stellen Sie sicher, dass die Regale den Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Sie haben die Ergebnisse der Regalprüfungen regelmäßig zu dokumentieren, bei Schäden am Regalsystem die Sicherheitsbeauftragten zu informieren und Ursachenermittlungen zu veranlassen.

Herstellerunabhängige Regalprüfung

Eine herstellerunabhängige Regalprüfung bietet Flexibilität und bietet eine Reihe von Vorteilen. Objektivität bei Regalprüfungen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Inspektionsergebnisse nicht durch Herstellerinteressen beeinflusst werden. Unabhängige Regalprüfer:innen minimieren das Risiko von Interessenkonflikten, die die Integrität und Validität der Prüfungsergebnisse beeinträchtigen könnten.

Herstellerunabhängige Prüfungen garantieren eine neutrale Bewertung von Regalsystemen, unabhängig davon, wo diese gekauft oder wer sie hergestellt hat.

Kostenüberblick

Auf welche Kosten sich eine Regalprüfung beläuft, kann nicht pauschal festgelegt werden. Regelmäßig können jedoch Unternehmen mit Kosten zwischen 2,50 und 7,00 € pro Regaleinheit rechnen. Faktoren, die Einfluss auf die Berechnung der Kosten haben, können etwa die Höhe und das Alter der Regale oder die Erfahrung und Qualifikation der Inspekteur:innen sein.

Wer trägt die Kosten?

Wer die Kosten für eine Regalprüfung trägt, hängt davon ab, ob es sich um eine rechtlich vorgeschriebene Prüfung handelt oder ob das Unternehmen freiwillig eine Regalprüfung durchführen möchte.

Soweit eine Regalprüfung rechtlich vorgeschrieben ist, müssen die Arbeitgeber:innen selbst die Kosten für die Regalprüfung tragen. Denn es treffen sie Fürsorgepflichten gegenüber den Arbeitnehmer:innen. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten, auch wenn dies mit Kosten verbunden ist.

Wenn das Unternehmen jedoch freiwillig eine Regalprüfung durchführen lässt, können die Kosten von demjenigen getragen werden, der oder die den Auftrag zur Regalprüfung erteilt hat. Das können auch wieder Arbeitgeber:innen sein.

Diese Kosten sollten als Investition in die Sicherheit betrachtet werden. Die Kosten für eine Regalprüfung im Vergleich zu den möglichen Kosten, die durch einen Unfall oder Schaden an den Regalen entstehen können, sind relativ gering. Eine Regalprüfung kann dazu beitragen, die Sicherheit der Mitarbeiter:innen zu gewährleisten und Unfälle und Schäden zu vermeiden. Dies kann letztendlich zu Einsparungen bei den Kosten führen.

Effizienz- und Produktivitätssteigerung

Als Arbeitgeber:in ist es unerlässlich, sich mit der Regalprüfung gemäß DIN EN 1563 und DGUV Regel 108-007 auseinanderzusetzen. Durch die Beachtung dieser Vorschriften können nicht nur Unfälle vermieden, sondern auch die Effizienz und Produktivität in Ihrem Betrieb gesteigert werden, indem sie Arbeitsunterbrechungen minimieren und die verfügbare Produktionszeit erhöhen. Zusammengefasst heißt das, dass Sie durch die normkonformen Regalinspektionen

  • die Sicherheit am Arbeitsplatz verbessern,
  • dabei helfen, Stress bei den Mitarbeiter:innen zu reduzieren und
  • durch frühzeitige Identifikation von Verschleiß und notwendigen Reparaturen während der Regalinspektionen die Lebensdauer Ihrer Regale sowie Regalsysteme verlängern.

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Häufig gestellte Fragen

Ist die Durchführung einer Regalprüfung verpflichtend?

Die Durchführung von Regalprüfungen nach DIN EN 15635 ist für Unternehmen und Betriebe verpflichtend, um die Sicherheit der Lagerregale zu gewährleisten. In der Regel werden sachkundige Prüfer:innen oder eine externe Prüforganisation mit der Durchführung beauftragt.

Wie oft sollten Regalprüfungen durchgeführt werden?

Eine Expert:inneninspektion der Regale sollte gemäß DIN EN 15635 alle 12 Monate stattfinden, während die interne Prüfung durch eine befähigte Person in kürzeren Zeitabständen durchzuführen ist.

Was wird überprüft?

Zu einer Regalprüfung nach DIN EN 15635 gehören die Überprüfung der ordnungsgemäßen Montage, aller Sicherheitsfunktionen und -einrichtungen, die Durchführung von Sichtkontrollen sowie die Beurteilung und Kennzeichnung von Schäden.

Wie lange dauert eine Regalprüfung?

Die Regalprüfung kann im laufenden Betrieb stattfinden und dauert regelmäßig nur wenige Minuten je Regalfeld, was zu keinen Ausfallzeiten führt.

Inhalt

Marco Rissel

Herr Rissel ist leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit bei arbeitsschutz.jetzt. Mit 20 Jahren Erfahrung im Arbeitsschutz bringt er umfassende Expertise in den Bereichen Arbeitssicherheit, Brandschutz und Qualitätsmanagement mit.

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